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2014-02-16

KLATSCH-TRATSCH / D

DIE WERTSCHÄTZUNG VON MUSIK MUSS WIEDER HERGESTELLT WERDEN
By Kerstin Vogel

(...) Bereits letztes Frühjahr veröffentlichte Karl Bartos seine Platte „Off the Record“. In den letzten Wochen ging er damit endlich wieder auf Tour und machte auch in der Hauptstadt halt, wo er ein großartiges Live-Konzert gab. klatsch-tratsch.de traf Bartos nun zu einer Plauderei – über alte Zeiten und den Wandel der Musik. (...)

KLATSCH-TRATSCH.DE: Gibt es da etwas, dass Sie bereuen oder dass Sie anders gemacht hätten?


Karl Bartos: Im Gegenteil, bei der neuen Platte bin ich mir selbst begegnet. Da sind erste Aufnahmen dabei, die ich als junger Mann mit Anfang 20 gemacht habe und man stellt fest, dass das Konzept des Lebens und der Welt komplett unverbraucht ist. Man denkt, dass Leben dauert ewig. Sie sind noch nicht so alt, Sie können sich das vorstellen. Das Leben ist wie ein endloser Ozean und dann passiert folgendes: Man geht als junger Mensch in diesen Ozean und schwimmt und schwimmt und sieht das andere Ufer nicht und irgendwann taucht es auf, aber dann ist da gar nichts. Dann merkt man, dass das Leben im Grunde dieser Trip war, von einem ans andere Ufer zu kommen. Dieses Bewusstsein hat man mit 20 zum Glück noch nicht und deshalb ist da auch alles noch so aufregend und spannend. Ich kann mich aber noch gut in die Zeit zurück versetzen als ich 20, 30, 40 war und erinnere mich, durch die Musikaufnahmen, wie ich mich damals gefühlt habe. (...)

KLATSCH-TRATSCH.DE: Würden Sie sagen, dass Musik heute anders konsumiert wird als noch vor 20 bis 30 Jahren?


Karl Bartos: Selbstverständlich. Die Rezeption von Musik hat sich komplett geändert. Musik ist immer verfügbar und da vergisst man heute oft, was sie eigentlich wert ist. Es ist zu einer Berieselung geworden, die aus dem Hahn fließt.

KLATSCH-TRATSCH.DE: Ist das ärgerlich als Künstler, wenn viele Konsumenten die eigene Musik nicht mehr zu schätzen wissen?


Karl Bartos: Bei mir ist das zum Glück nicht so, aber ich finde generell sollte sich ändern, dass die Wertschätzung von Musik wiederhergestellt wird. Die ganzen Casting-Shows sind wie Sport, das ist einfach zu viel. (...)

KLATSCH-TRATSCH.DE: Wovon lassen Sie sich inspirieren?

Karl Bartos: Vom Leben selbst. Man entwickelt eine Fähigkeit: die Rezeption der Welt. Begegnungen, Reisen und Kultur spielen eine große Rolle. (...)

KLATSCH-TRATSCH.DE: Was würden Sie heute machen, wenn Sie nochmal 20 wären?


Karl Bartos: Ich wäre vermutlich zum Film gegangen. Arzt wäre nichts für. Journalist auch nicht, wobei meine Frau Journalistin ist und ich finde das ist ein super toller Beruf, aber ich gehe nicht so gerne in neue Dinge rein. Und das muss man als Journalist: neugierig sein. Heute denke ich, dass die Botschaft, die früher in der Popmusik lag, im Film liegt. Die künstliche Welt reizt mich, die Konvergenz von Musik und Film, wie es beispielsweise in den Filmen von Tarantino, Scorsese und den Coen-Brüdern eine Rolle spielt. (...)

KLATSCH-TRATSCH.DE: Haben Sie schon mal darüber nachgedacht aufzuhören?


Karl Bartos: Das kann ich gar nicht. Das ist wie bei ihrem Job, eigentlich ist es nicht ihr Job, sondern ihre Berufung. Ich muss nicht in irgendeiner Kapelle spielen, sondern das was ich mache, das will ich auch unbedingt tun. Manchmal hat es natürlich mit Arbeit zu tun. (...)


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